Skoliose

Erstdiagnose einer Skoliose

Erstdiagnose einer Skoliose. Quelle: Wikipedia.de

Die Erfolge einer Skoliosetherapie hängen oftmals von einer frühzeitigen Erkennung und einer damit verbundenen ganzheitlichen Therapie ab.

Entstehung und Definition von Skoliose

Eine Skoliose, altgriechisch skolíosis= Krümmung, bezeichnet eine Seitabweichung der Wirbelsäule von der Längsachse, verbunden mit einer Rotation (Verdrehung) um die Längsachse sowie die Torsion der Wirbelkörper. Diese kann von strukturellen Verformungen der Wirbelkörper begleitet sein und kann nicht mehr durch eigene Muskelkraft aufgerichtet oder ausgeglichen werden. Mädchen sind im Verhältnis fünf Mal häufiger betroffen als Jungen.

Eine Skoliose beginnt in den meisten Fällen C-förmig und entwickelt sich im Laufe der Progredienz (fortschreitend/ zunehmend) zu einer S-Form. Das sind gegenläufige Bögen, die einander kompensieren, um das Körpergleichgewicht aufrecht zu erhalten. In manchen Fällen entwickelt sich zudem eine Hyperkyphose, dann spricht man von einer Kyphoskoliose. Dies ist die stärkste Veränderung der normalen Brustkorbform. Als Beurteilungsmaß der Skoliose misst man den Cobb-Winkel (John Robert Cobb) und die Rotation (Nash and Moe). Bei ca. 90% ist die Ursache nicht bekannt (idiopathisch). Sie werden in drei Entstehungsphasen unterschieden:

  1. Infantile idiopathische Skoliose(IIS): Entstehung bis zum 3. Lebensjahr
  2. Juvenile idiopathische Skoliose(JIS): Entstehung zwischen 4. und 10. Lebensjahr
  3. Idiopathische Adoleszentenskoliose(AIS): Entstehung ab dem 11. Lebensjahr

Die verbleibenden 10% verteilen sich auf Fehlbildungen, posttraumatische, neuro/myopathische sowie statische Skoliosen durch Beinlängendifferenzen.

Die Skoliose zählt zu den Wachstumsdeformitäten. In der Regel entsteht und verschlechtert sie sich während der Jugend, in Zeiten verstärkten Körperwachstums (pubertärer Wachstumsschub).

Wie erkennt man eine Skoliose?

Für Eltern oder Außenstehende ist es oft schwierig die Skoliose zu bemerken, da das Kind im pubertären Wachstumsschub mehr Hemmungen hat sich weniger bekleidet zu zeigen. Dennoch ist es wichtig den Rücken zu betrachten, da dieser das Haupterkennungsmerkmal einer Skoliose zeigt. Dabei sollte man im schulterbreiten Stand mit parallel gestellten Füßen auf Folgendes achten:

  • Befindet sich der Rumpf mittenzentriert (im Lot), das heißt Kopf und Gesäßfalte sollten zentriert sein und das Becken nicht versetzt zum Oberkörper stehen. Auch sollten sich die Schulterblätter auf gleicher Höhe befinden, kein Schulterblatt mehr abstehen als das andere und die Taille symmetrisch geformt sein.
  • Im Vorbeugetest (Adams-Test) mit gestreckten Knien und um 90 Grad nach vorne geneigtem Oberkörper ist eine Skoliose zu erkennen, wenn dadurch eine Asymmetrie in Form von einem Rippenberg und Lendental am Rücken sichtbar wird. Der Vorbeugetest lässt frühzeitiger auf eine Skoliose schließen, da der Oberkörper katzenbuckelartig ein Tal oder einen Berg erkennen lässt.

Sind ein oder mehrere der oben genannten Merkmale erkennbar, sollten sie sich an einen auf Skoliose spezialisierten Arzt oder Orthopäden wenden. Mit Hilfe einer Röntgenaufnahme kann eine genauere Diagnose gestellt werden und gibt Aufschluss darüber, ob eine Skoliose vorliegt.

Da sich die Skoliose meist bei jedem weiteren Wachstumsschub verstärkt und sich nicht verwächst, sollte frühzeitig eine entsprechende Therapie, z.B. in Form von einem Korsett oder Physiotherapie, begonnen werden. Man muss stets die Wahl der Mittel der Stärke der Skoliose entsprechend abwägen.


Quelle: Wikipedia.de